Stellenanzeigen: Warum Sie jetzt einfach keine Bewerber bekommen

Die Arbeitgeber sind in aktuell in einem "perfekten Sturm"



Diese zwei Gründe sind das Ergebnis einer datenbasierten Analyse: aktuelles Bewerberverhalten und Veränderungen bei der Anzahl der Stellenanzeigen.

Was ist passiert?

Arbeitgeber wundern sich im Moment, warum sie aktuell einfach keine Bewerber auf Ihre Stellenanzeigen bekommen. Die Beobachtung gab es auch sonst für einzelne Arbeitsmarktsegmente, scheint sich aber im Moment in einem "perfekten Sturm" (ein Ausdruck dafür, dass es „kaum schlimmer kommen kann“) zu manifestieren.

1. Veränderungen bei der Anzahl der Stellenanzeigen

Anzahl der Stellenanzeigen ist zwischen 45-90% gestiegen

In den letzten Monaten stieg die Anzahl der Stellenausschreibungen der Unternehmen stark an wie ein Blick auf Daten von Indeed und Stepstone zeigt:


Am 03. Dezember 2021 lagen die Stellenausschreibungen bei Indeed um 45,8 % über dem Stand vom 01. Februar 2020, dem Ausgangswert vor der Pandemie.

Bei StepStone gab es sogar noch einen höheren Anstieg: So lag die Zahl der offenen Stellen bei StepStone.de Anfang Januar 2022 97 Prozent über der vom Vorjahreszeitraum und 47 Prozent über Vorkrisenniveau.

Goldene Zeiten für Jobsuchende

"Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum suchen Unternehmen derzeit intensiv Personal im Logistikbereich (+85 Prozent) – der E-Commerce-Bereich brummt und damit auch die Nachfrage nach Auslieferungsfahrer*innen, Lagermitarbeiter*innen, aber auch Programmierer*innen für die Erstellung und Wartung von Online-Shops und Webseiten. Ebenfalls gestiegen ist der Bedarf an Mitarbeiter*innen im Handwerk (+101 Prozent), im Bereich Bildung und Soziales (+100 Prozent) sowie in der Pflege (+61 Prozent)." lt. StepStone


1. Aktuelles Bewerberverhalten

Goldene Zeiten für Jobsuchende? Klingt ja gut, aber nutzen die Jobsuchenden die goldenen Zeiten auch? Nein, wie eine Analyse des Suchverhaltens mit Google Trends im Verlauf der letzten Jahre zeigt:



Quelle: Google Trends Analyse des Suchverhaltens nach typischen Suchbegriffen von Bewerbern wie "Jobs" oder "Stellenangebote"

Zum selber Ausprobieren: https://trends.google.de/trends/explore?cat=958&date=today%205-y&geo=DE&q=job,stellenangebote


In der Grafik oben kann man neben den üblichen saisonbedingten Rückgängen vor Weihnachten und Ostern auch einen generellen Rückgang (höhere Werte indizieren ein höheres Interesse im Zeitverlauf) im Vergleich zu den Vorjahren im Suchverhalten feststellen.

Wie schlimm ist es wirklich?

Um die Ausmaße noch genauer zu betrachten, lassen Sie und jeweils die KW 4 eines Jahres betrachten :

Quelle: Google Trends Analyse des Suchverhaltens nach typischen Suchbegriffen von Bewerbern wie "Jobs" oder "Stellenangebote", jeweils KW 4 der letzten Jahre.


Die Werte für KW 4 lagen schon im letzten Jahr deutlich niedriger als in den Vorjahren, aber 2022 gab es insbesondere beim Begriff "Stellenangebote" einen nochmaligen extremen Rückgang.

Fazit

Das sind die beiden Gründe für den "perfekten Sturm", eine extrem steigende Anzahl an Stellenausschreibungen trifft auf eine extrem sinkende Anzahl an Suchabfragen nach z.B. Begriffen wie Stellenangebote, was auf eine deutlich sinkende Anzahl von Jobsuchenden hindeutet. Deutlich mehr Stellenanzeigen treffen auf deutlich weniger Jobsuchende.

Falls auch Sie als Recruiter,  Personalreferent/in oder Personaldienstleister/in also aktuell kaum mehr Bewerbungen für Ihre Stellenanzeigen bekommen, haben Sie jetzt zumindest eine Erklärung für Ihre Fachabteilungen bzw. Kunden.


Wie Sie im aktuellen Bewerbermarkt doch noch an Bewerbungen kommen


Wir haben keinen Fachkräftemangel mehr! Doch zu früh gefreut, aktuell sind 52 % aller Vakanzen 90 Tage oder länger unbesetzt, in der Spitze sind es sogar 220 Tage! D.h, wir haben keinen Fachkräftemangel (meist IT, Pflegekräfte und Ingenieure) mehr sondern einen allgemeinen Arbeitskräftemangel. Wie schlimm ist es wirklich?

Wie kann man in so einem Markt bestehen? 

Welche Kanäle und Aktivitäten verhelfen uns jetzt noch zu den passenden Bewerbern? Was wollen Bewerber/innen und kann man als Unternehmen das bieten? Steigen jetzt die Gehälter? Müssen wir jetzt auch Remote Work und/oder Homeoffice anbieten? Was kann man tun, wenn Stellenanzeigen nichts mehr bringen? Inwiefern helfen Trends wie Performance Jobmarketing, Voice- oder Audio Recruiting? Was machen erfolgreiche Unternehmen aller Größenklassen anders?

Das sind u.a. die Fragen, denen wir uns auf der Recruiting Trends 2022 Konferenz widmen wollen.

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